Gedenktag
Was ist ein Gedenktag?
Ein Gedenktag, auch als Jahrestag bezeichnet, kennzeichnet ein bestimmtes Kalenderdatum, das eine Bedeutung für verschiedene Menschen hat. Es gibt unterschiedliche Hintergründe für einen solchen Tag. So kann dieser zum Gedenken an ein historisches Ereignis oder an einen bestimmten Menschen stattfinden. Gedenktage dienen generell einer Besinnung und einer Erinnerung an Vergangenes.
Arten von Gedenktagen
Welche verschiedenen Gedenktage gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Gedenktagen. Sie können beispielsweise national und international begangen werden. So gibt es etwa den Internationalen Holocaustgedenktag, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Der Tag der Deutschen Einheit hingegen wurde zur Erinnerung an die deutsche Wiedervereinigung national eingeführt. Gedenktage können regelmäßig in jedem Jahr wiederkehren. Solche Tage werden auch mit dem Begriff Anniversarien bezeichnet.
Außerdem gibt es Jubiläen, die beispielsweise im Rhythmus von 50 oder 100 Jahren wiederkehren. Es werden zudem Gründungstage, Geburts-, Todes- und Ehrentage unterschieden. Welttage sollen an aktuelle Weltprobleme und internationale Themen erinnern, wie beispielsweise der Weltumwelttag. Besonders die Tage zum Gedenken an die Verstorbenen, der Totensonntag und Allerseelen, sind in der christlichen Tradition sehr wichtig.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Ihnen eine kleine Auswahl an Gedenktagen 2016.
Gedenktag | Datum |
Karfreitag | 25. März 2016 |
Europatag | 09. Mai 2016 |
Tag der Deutschen Einheit | 03. Oktober 2016 |
Allerheiligen | 01. November 2016 |
Allerseelen | 02. November 2016 |
Totensonntag | 20. November 2016 |
Totensonntag
Was ist das für ein Gedenktag?
Der Totensonntag ist ein evangelischer Gedenktag und wird auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet. Er ist der Tag, an dem traditionell den Verstorbenen gedacht wird. Der Totensonntag findet jedes Jahr im November statt und wird am letzten Sonntag vor dem ersten Advent begangen.
Schon seit dem Mittelalter wird der Toten gedacht, es existierten zahlreiche regionale Tage des Gedenkens. Erst seit dem 19. Jahrhundert wurde mit dem Totensonntag ein einheitlicher Tag eingeführt. Heute wird dieser Tag häufig dazu genutzt, den Friedhof zu besuchen. Die Gräber der Verstorbenen werden besonders schön geschmückt, indem Kränze und Trauersträuße darauf platziert werden.
Allerseelen
Welche Bedeutung hat dieser Tag?
Allerseelen ist ein Gedenktag, der dem Zeremoniell der katholischen Kirche entstammt. Dieser Tag wird dem Gedenken an verstorbene Gemeindemitglieder gewidmet, ebenso wie der evangelische Totensonntag. Er findet jedes Jahr am 2. November statt. Durch Gebete, Almosen und Fürbitten werden die Leiden der Seelen, die nach religiöser Ansicht in das Fegefeuer gekommen sind, erleichtert. Zudem soll der Tag die Erinnerung an die Verstorbenen stärken. Der Feiertag ist mit dem Gedenktag Allerheiligen verknüpft, an dem heilig gesprochenen Menschen gedacht wird. Allerheiligen wird in der westlichen katholischen Kirche am 1. November gefeiert, in der orthodoxen erst am Sonntag nach Pfingsten.
Geschichte von Allerseelen
Woher stammt der Gedenktag?
Der Gedenktag Allerseelen ist zurückzuführen auf den Abt Odilo, der aus dem französischen Kloster Cluny stammte. Bereits im Jahr 998 wurde in Cluny sowie in allen unterstellten Klöstern damit begonnen, den verstorbenen Gläubigen zu gedenken. Die Andacht sollte dazu führen, dass die Verstorbenen die Gemeinschaft mit Gott erlangen. Der Zeitpunkt im November beruht auf einem alten Volksglauben. Die Zeit vom 1. bis zum 8. November wurde demnach als die Zeit angesehen, in der die armen Seelen aus dem Fegefeuer aufstiegen. In dieser “Seelenwoche” stiegen die Seelen zur Erde empor, um sich dort von den Qualen des Fegefeuers zu erholen.
Gemeinsames Gedenken
Wie werden der Totensonntag und Allerseelen verbracht?
Für das gemeinsame Gedenken werden Gedenkgottesdienste abgehalten. Meist werden im Rahmen dieser Gottesdienste Kerzen für die Verstorbenen entzündet. An Allerseelen findet meist auch die Segnung der Gräber statt, diese kann jedoch auch bereits einen Tag zuvor, im Rahmen des Gedenktages Allerheiligen, durchgeführt werden. Diese Gräbersegnungen sind ein fester Brauch und wurden schon im 16. Jahrhundert durchgeführt. Die Segnung findet nach dem Gottesdienst statt. Die am Grab betenden Angehörigen werden dabei vom Priester oder von einem Diakon gesegnet.
Grabschmuck
Wie werden die Gräber geschmückt?
Zu Allerseelen und Totensonntag werden die Gräber der Verstorbenen traditionell besonders hergerichtet. Es ist üblich, Gestecke und Kränze aus robustem Material auf das Grab zu legen. Der Grabschmuck muss der Witterung im November standhalten können. Besonders häufig werden Grablichter oder Grablaternen auf die Gräber gestellt. Diese Lichter symbolisieren dem katholischen Glauben nach die Seele des Verstorbenen und sollen diese durch das Totenreich führen. Grablichter gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Teilweise werden diese sogar dauerhaft durch Solarzellen beleuchtet.
Autor: Annika Wenzel – Bildquelle: © C. Sollmann / Bestattungen.de, Bild Blumenstrauß © Simon Hattinga Verschure / Unsplash.com