Naturbestattung
Was ist das?
Die Naturbestattung ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Bestattungsarten in der freien Natur. So zählen zum Beispiel die Seebestattung, die Baumbestattung, die Wiesenbestattung oder die Felsbestattung zu den Naturbestattungen. Vorteile dieser naturnahen Bestattungen sind, dass für Sie als Angehörige keine laufenden Kosten für die Grabpflege entstehen und dass die Grabstätte langfristig gesichert ist.
Die Beisetzung in der Natur setzt eine Feuerbestattung, also eine Kremierung des Verstorbenen voraus. Eine Bestattungsverfügung, in welcher der Wille zu der Bestattungsart deutlich gemacht wird, ist für alle Formen der Naturbestattung sinnvoll.
Bestattungsverfügung
Baumbestattung
Was ist eine Baumbestattung?
Die Baumbestattung wird immer mehr nachgefragt. Bei dieser Bestattungsart wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Symbolisch betrachtet steht die Baumbestattung für Unsterblichkeit, da durch die Beisetzung im Wurzelbereich die materielle Hülle des Verstorbenen schneller in den Naturkreislauf zurück gelangen soll.
Der Schweizer Ueli Sauter entwickelte in den Neunzigern das Konzept des FriedWald, der als eingetragene Marke Baumbestattungen an verschiedenen Standorten anbietet. Mittlerweile bieten auch andere Grabstättenträger, wie zum Beispiel das Unternehmen RuheForst, oder diverse Friedhöfe Baumbestattungen an.
Tipps, Hinweise und Definitionen
Baumgrab
Bei der Baumbestattung können Sie zwischen verschiedenen Grabarten wählen. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, einen Familienbaum mit mehreren Grabstellen für Familienmitglieder oder einen Partnerbaum beispielsweise für Eheleute zu wählen. Lassen Sie sich von Ihrem Bestatter oder dem Anbieter des Waldfriedhofes beraten.
Grabstein
Das Setzen eines Grabmals ist bei der Baumbestattung nicht möglich. Der Wald soll möglichst natürlich bleiben und das Gesamtbild nicht durch Grabsteine gestört werden. Üblich ist eine Kennzeichnung des Grabes durch eine kleine Plakette am Baum.
Kosten der Baumbestattung
Was kostet diese Bestattungsart?
Die größten Kostenpunkte bei einer Baumbestattung sind die Eigenleistungen des Bestattungsunternehmens sowie die Grabstätte am gewünschten Baum. Je nachdem welche Grabart und welchen Baum in welcher Lage Sie auswählen, können sich die Kosten für die Grabstelle um mehrere hundert Euro unterscheiden. Die Grabstelle an einem großen Baum in der Nähe eines Weges ist üblicherweise teurer also die an einem kleinen Baum, der nicht so einfach zugänglich ist.
Tipp: Weitere Informationen zu den Kosten einer Baumbestattung finden Sie hier.
Seebestattung
Was ist das?
Eine Seebestattung meint die Beisetzung der Asche des Verstorbenen im Meer. In Deutschland ist diese Art der Naturbestattung in der Nord- oder Ostsee möglich. Je nach Wunsch kann aber auch im Mittelmeer oder im Atlantik beigesetzt werden.
Die Voraussetzung der Seebestattung ist die Feuerbestattung, also die Einäscherung des Verstorbenen. Die verbleibende Asche wird in einer speziellen Seebestattungsurne dem Meer übergeben. Wichtig ist, dass diese sich innerhalb weniger Stunden im Wasser komplett auflöst.
Tipps, Hinweise und Definitionen
Nord-/ Ostsee
Eine Seebestattung in Deutschland wird üblicherweise in der Nord- oder Ostsee durchgeführt. In Flüssen oder stehenden Gewässern ist diese Bestattungsart nicht gestattet.
Seebestattungsurne
Die Seebestattungsurne ist aus einem Material, welches sich im Wasser schnell auflöst. Die Urnen werden daher häufig aus Salz oder Pappmache hergestellt. Eine Seebestattungsurne gibt es bereits ab 50,- Euro.
Kosten der Seebestattung
Was kostet eine Bestattung im Meer?
Bei einer Seebestattung kommen neben den Kosten des Bestattungsunternehmens unter anderem die der Reederei hinzu. Hier wird unterschieden, ob die Beisetzung still, das bedeutet ohne die Begleitung von Angehörigen, oder mit Begleitung durchgeführt wird. Bei einer Seebestattung mit Begleitung bieten viele Reedereien zusätzlich einen Leichenschmaus mit Kaffee und Kuchen an Bord des Schiffes an.
Tipp: Weitere Informationen zu den Kosten einer Seebestattung finden Sie hier.
Wiesenbestattung
Was ist eine Wiesenbestattung?
Bei der Almwiesenbestattung wird die Asche des Verstorbenen nach der Kremation auf einer Wiese in die Erde eingebracht. Eine zusätzliche Trauerfeier an der Grabstätte ist generell möglich. Die Aufstellung eines Grabsteins oder Grabkreuzes jedoch nicht. Sie sollten bedenken, dass durch die Entfernung zur Grabstätte, regelmäßige Besuche vermutlich nur eingeschränkt möglich sind.
Eine Wiesenbestattung ist in Deutschland aufgrund des Friedhofszwangs nicht erlaubt. In der Schweiz gibt es keinen Friedhofszwang, hier ist eine Almwiesenbestattung möglich.
Tipps, Hinweise und Definitionen
Schweiz
Die Wiesenbestattung ist aufgrund des Friedhofszwangs in Deutschland nicht gestattet. Der Friedhofszwang gibt vor, dass Verstorbene nur auf für Bestattungen genehmigten Gebieten beigesetzt werden dürfen.
Entfernung
Die Entfernung zur Grabstätte wird bei einem Wiesengrab größer sein als bei einem traditionellen Erdgrab auf dem Friedhof im Ort. Überlegen Sie sich, ob es Ihnen wichtig ist, das Grab regelmäßig zu besuchen und ob Sie bei einem Wiesengrab die Chance dazu haben.
Felsbestattung
Was ist eine Felsbestattung?
Eine weitere Bestattung, die sich für naturverbundene Menschen anbietet, ist die Felsbestattung. Bei einer Felsbestattung wird die Asche des Verstorbenen unter der Grasnarbe eines Gemeinschaftsfelsens verstreut. Um die natürliche Umgebung nicht zu zerstören, bieten sich auch bei einer Felsbestattung keine Möglichkeiten für einen Grabstein, ein Kreuz oder für Blumenschmuck. Der Zugang zur Grabstätte ist allerdings jederzeit frei.
Autor: Annika Wenzel – Bildquelle: Titelbild © C. Sollmann / Baumbestattung © FriedWald GmbH / Thomas Gasparini
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