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Urne
Was ist das?
Bei der Feuerbestattung, der Kremierung eines Verstorbenen, wird die Asche des Toten in einer Aschekapsel gesichert. Üblicherweise wird diese für die Trauerfeier in eine zusätzliche Urne, die sogenannte Schmuck- oder Überurne, gesteckt. Diese Überurne dient lediglich ästhetischen Zwecken und kann aus verschiedenen Materialien in unterschiedlichen Formen sein.
Material der Urne
Aus was besteht eine Urne?
Die Bestattungsgefäße werden aus den unterschiedlichsten Materialien wie beispielsweise Holz und Marmor und in verschiedenen Formen gefertigt. Von einer schlichten traditionellen Urne bis hin zu modernen Modellen in unterschiedlichen Farben oder mit einem Motiv verziert ist alles möglich. Häufig haben Sie die Möglichkeit, sich in den Räumen Ihres Bestattungsunternehmens oder in einem Katalog unterschiedliche Modelle anzuschauen. Einige Bestatter bieten auch die individuelle Gestaltung einer Urne an. Sie können diese beispielsweise bemalen oder ein bestimmtes Motiv vorgeben. Bei der Seebestattung und bei der Baumbestattung werden biologisch schnell abbaubare Materialien wie beispielsweise gepresste Maisstärke verwendet. Wir empfehlen Ihnen eine Beratung, welche Art der Urne sich für die gewünschte Bestattung am besten eignet.
Preise einer Urne
Was kostet eine Urne?
Die Kosten für eine stilvolle Urne können von Bestatter zu Bestatter variieren. Daher raten wir Ihnen, sich im Vorfeld bei verschiedenen Unternehmen Angebote einzuholen. Die Preise für eine einfache Seebestattungsurne beginnen bei ungefähr 50,- Euro. Für aufwendigere Modelle, die beispielsweise handbemalt sind, können auch Kosten von 200,- Euro entstehen. Bei einer Baumbestattung in einem der Bestattungswälder von FriedWald ist die biologisch abbaubare Urne bereits in den Beisetzungsgebühren in Höhe von 275,- Euro enthalten. Eine einfache Schmuckurne aus Plastik für eine Urnenbestattung können Sie beim Bestattungsunternehmen ebenfalls ab etwa 50,- Euro bekommen. Hochwertigere Modelle aus Stein oder Holz sind in der Regel teurer.
Erdbestattung der Urne
Wie kann eine Urne beerdigt werden?
Die häufigste Urnenbestattung ist die Beerdigung auf einem Friedhof. Hier werden die Urnen je nach Friedhofsordnung etwa 80 cm tief in die Erde gesetzt. Aber auch hier stehen Ihnen verschiedene Grabarten zur Auswahl. So kann die Urne in einem Reihengrab bestattet werden, welches etwa 50 mal 50 Zentimeter groß ist. Diese Gräber werden oft mit einer Grabplatte abgedeckt. In einem Wahlgrab haben Sie üblicherweise die Möglichkeit bis zu vier Urnen beisetzen zu lassen und dieses als Familiengrab zu nutzen. Das Wahlgrab ist außerdem etwas größer und Sie können die Lage auf dem Friedhof selbst bestimmen. Nach Ablauf der Ruhezeit kann diese Grabart zudem verlängert werden, ein Reihengrab hingegen fällt nach Ablauf der in der Friedhofsordnung festgeschriebenen Ruhezeit an die Gemeinde zurück. Die Urne soll sich zu diesem Zeitpunkt zersetzt haben. Die Bestattung einer Urne in einem anonymen Grab auf dem Friedhof ist meist die günstigste Bestattungsart. Üblicherweise ist es Ihnen nicht gestattet, einer anonymen Beerdigung beizuwohnen, so dass Sie die genaue Grabstätte nicht kennen. Bei einer halb anonymen Bestattung dürfen Sie die Urne in der Regel zur letzten Ruhestätte geleiten, es erfolgt aber keine Kennzeichnung durch einen Grabstein oder ähnliches. Die Entscheidung einer anonymen Bestattung kann nicht rückgängig gemacht werden. Sie sollten diese daher gut durchdenken.
Weitere Friedhofsbestattungen einer Urne
Wie kann eine Urne auf einem Friedhof noch bestattet werden?
Die Urne kann außerdem in einem sogenannten Kolumbarium eines Friedhofes aufbewahrt werden. Ein Kolumbarium ist eine Urnenwand mit einzelnen Kammern, in denen ein bis zwei Urnen Platz finden. Die Kammern werden mit einer Stein- oder Glasplatte verschlossen, auf der die Lebensdaten des Verstorbenen stehen. Die Urnenbeisetzung kann ebenso feierlich erfolgen wie die Bestattung mit einem Sarg und eine Trauerfeier enthalten.
Urne zu Hause
Darf ich eine Urne mit nach Hause nehmen?
Die Aufbewahrung der Urne in der eigenen Wohnung ist häufig in der Diskussion, aber dennoch in Deutschland nicht gestattet. Grund hierfür ist der Friedhofszwang, der vorgibt, dass ein Verstorbener auf einem Friedhof oder einem für Bestattungen genehmigten Gebiet bestattet werden muss. Einige Bestattungsunternehmen bieten dennoch die Mitnahme der Urne an. Hier ist eine Überführung beispielsweise in die Schweiz oder in die Niederlande nötig. Aufgrund dieser Überführung und dem größeren Aufwand sind die Kosten häufig höher als bei einer normalen Urnenbestattung. Bedenken Sie außerdem, dass es in Deutschland verboten ist, einen Verstorbenen nicht beisetzen zu lassen.
Naturbestattung einer Urne
Welche Bestattungsarten außerhalb eines Friedhofs gibt es?
Die Bestattung des Verstorbenen kann auch als Seebestattung vollzogen werden. Diese Art der Beisetzung ist in Deutschland seit dem Jahr 1934 möglich und erfolgt in der Nord- und Ostsee. Eine Bestattung in einem See oder Fluss ist in Deutschland nicht erlaubt. Eine weitere Möglichkeit, die Urne nach der Einäscherung beizusetzen, ist die Baumbestattung. Diese wird üblicherweise in sogenannten Bestattungswäldern durchgeführt. Für Sie als Hinterbliebene hat die Baumbestattung gegenüber der Seebestattung den Vorteil, dass eine Trauerstätte vorhanden ist. Die Kennzeichnung der Grabstätte erfolgt je nach Vorschrift der Bestattungswälder, in den meisten Fällen aber mit einer Plakette am Baum. Weitere Naturbestattungen wie die Luftbestattung, die Felsbestattung oder die Almwiesenbestattung sind in Deutschland nicht erlaubt.
Umbettung
Ist es möglich, eine Urne umzubetten?
Die Umbettung einer Urne hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen von dem Material der Überurne. Eine Schmuckurne aus Holz beispielsweise zersetzt sich in der Erde relativ schnell. Metalle oder Keramik hingegen sind robuster. Je nach Beschaffenheit des Bodens kann der Prozess der Zersetzung schneller oder langsamer vorangehen. Neben diesen Faktoren ist auch der Grund der Umbettung entscheidend, denn das Umbetten einer Urne muss von der Friedhofsverwaltung genehmigt werden.
Geschichte der Urne
Wie ist die Urne als Bestattungsgefäß entstanden?
Die Geschichte der Urne führt bis in das Jahr 2.500 v.Chr. zurück. Bereits damals wurde die Asche der Verstorbenen in einem speziellen Behälter aufgefangen und bestattet. Archäologische Funde beweisen, dass es bereits damals vielfältigen Formen der Urne gab. So wurden bauchige Urnen mit und ohne Deckel sowie in Form einer Terrine verwendet. Eine gesichtsähnliche Verzierung der Bestattungsurnen war in der Jungsteinzeit weit verbreitet. Den sogenannten Gesichtsurnen wurde Dämonenabwehr zugeschrieben und sie wurden zum Schutz der Asche genutzt.
Autor: Annika Wenzel - Bildquelle: © U. Beyer / Slider 1: © Dierk Werner - www.stilvolle-urnen.de / Slider 2: © Bestattungen.de
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