Kriterien zur Beurteilung der Pflegebedürftigkeit
Ob der Pflegegrad 3 (nicht zu verwechseln mit Pflegestufe 3) und seine Voraussetzungen erfüllt werden, wird anhand verschiedener Kriterien ermittelt. Nicht alle davon sind gleich stark gewichtet. Nachdem jeder Aspekt einzeln bewertet wurde, kann mithilfe eines Punktesystems ausgerechnet werden, ob Sie in den Pflegegrad 3 oder doch in eine andere Einstufung fallen.
Mobilität
Bei diesem Kriterium geht es darum, inwiefern sie sich noch selbstständig bewegen können und ob Sie Hilfe benötigen. Dabei geht es um ganz alltägliche Bewegungsabläufe wie das Treppensteigen oder auch um verschiedene Körperstellungen. Zum Beispiel wird überprüft, ob Sie eine stabile Sitzposition halten können. Die Mobilität macht 10 % in der Gesamtbewertung aus.
Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
Hierbei wird bewertet, wie klar Sie sind, ob Sie Entscheidungen treffen können und wie gut Ihre räumliche und zeitliche Orientierung ist. Darüber hinaus achtet der Gutachter auf welche Art und Weise Sie mit Ihren Mitmenschen kommunizieren und ob Sie einem Gespräch folgen können. Dieses Kriterium fällt mit 7,5 % ins Gewicht.
Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
Auch dieser Punkt wird mit 7,5 % gewichtet. Der Gutachter prüft, ob soziale Auffälligkeiten vorliegen oder ob Sie von psychischen Problemen wie Ängsten oder innerer Unruhe gequält werden.
Selbstversorgung
Dieser Teil des Gutachtens hat mit 40 % Gewichtung den größten Einfluss auf das Ergebnis. Vor Ort klärt der Gutachter, ob Sie Ihren Alltag noch alleine meistern können oder ob Sie in bestimmten Situationen Hilfe benötigen. Dabei spielen unter anderem die Zubereitung der Mahlzeiten, die Körperpflege oder der Toilettengang eine Rolle.
Bewältigung und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen
Dieser Teil wird mit 20 % gewertet. Es wird untersucht, ob Sie aufgrund einer Erkrankung und der damit verbundenen Therapie besonderen Belastungen ausgesetzt werden. Der Gutachter schaut sich an, wie Sie damit im Alltag umgehen und ob Sie beispielsweise bei einem Diabetes Ihren Blutzuckerwert selbst ermitteln oder bei Bluthochdruck eine entsprechende Messung durchführen können.
Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte
Das letzte Kriterium erhält eine Gewichtung von 15 %. Geprüft wird, ob Sie soziale Kontakte pflegen und ob Sie in der Lage sind, Ihren Tagesablauf zu regeln oder ob Sie auch dafür Unterstützung von außen benötigen.