Ablauf der heutigen Totenwache
Seit einigen Jahren äußern Menschen wieder vermehrt den Wunsch, im Kreis ihrer Familie zu sterben oder Zuhause aufgebahrt zu werden. So ermöglichen viele Bestattungsunternehmen dem Verstorbenen und den Hinterbliebenen eine so genannte Hausaufbahrung, die der traditionellen Totenwache sehr ähnelt. Der Verstorbene wird offen aufgebahrt, so dass sich Freunde und Verwandte von diesem verabschieden können. Häufig hält einer der Teilnehmer eine Trauerrede, um an die Persönlichkeit des Verstorbenen zu erinnern. Gemeinsamer Gesang und Gebete sind ebenfalls Bestandteil der Zeremonie. Tritt der Todesfall im Krankenhaus ein, so wird der Verstorbene zunächst überführt, hygienisch versorgt und kann anschließend Zuhause aufgebahrt werden.
Verbreitung der Totenwache
Das Ritual der Totenwache ist bis heute überwiegend in Ländern vorzufinden, die christlich geprägt sind. Stark verbreitet ist die Totenwache vor allem in Island, in Irland und auch in den USA. In den USA ist die Totenwache als „American Wake“ bekannt, was sich im Zuge der Emigration der Iren im 19. Jahrhundert entwickelte. Derzeit war die „American Wake“ nicht nur für die Totenwache, sondern auch als Abschiedszeremonie für Auswanderer gedacht, die ihre Familienmitglieder nach der Emigration voraussichtlich nicht mehr sehen würden.
Autor: Anja Rohde – Bildquelle: © davidniblack.com