Ein stehender Grabstein für ein Urnengrab ist eine würdevolle Möglichkeit, einem geliebten Menschen zu gedenken. Die Kosten für solche Grabsteine variieren je nach Material, Größe und Design und liegen typischerweise zwischen 1.000 und 3.500 Euro. Stehende Grabsteine können individuell gestaltet werden, um persönliche Inschriften, Symbole und Verzierungen zu enthalten. Bei der Auswahl sollten die Friedhofsvorschriften beachtet und die langfristige Pflege berücksichtigt werden.
Materialien für stehende Urnengrabsteine
Wer auf der Suche nach Ideen für ein Urnengrab ist, sollte bereits beim Material beginnen – denn anhand dessen entscheidet sich das gesamte weitere Design. Bei der Auswahl des Gesteins gibt es einige Unterschiede, die wir uns nachfolgend einmal genauer ansehen wollen.
Granit
Bei Granit handelt es sich um ein äußerst hartes Gestein, das durch eine Erstattung von heißem Magma entsteht. Da Magma stets unter der Erdkruste zu finden ist (ansonsten hieß es Lava), zählt es zu den Plutoniten. Die Oberfläche von unbearbeiteten Granit ist glitzern, denn es bildet eine Reihe von Kristallen aus und erhält dadurch einen schimmernden Glanz. Granit zählt zu den stabilsten Gesteinsarten und wird bei hochwertigen Grabsteinen und Grabplatten verwendet.
Sandstein
Sandstein ist ein einfaches Sedimentgestein und im Vergleich zu anderen Arten (Marmor oder Granit) deutlich weicher. Sandstein entsteht durch eine natürliche Verbindung aus mehreren Sandkörnern, wobei Feldspat oder Grauwacke darunter zu finden sind. Häufig bestehen günstige Steine aus Sandstein, wobei der Stein auch deutlich einfacher bearbeitet werden kann.
Kalkstein
Beim Kalkstein handelt es sich um eine Verbindung aus Calciumcarbonat und ist ähnlich wie Sandstein bei günstigen Grabplatten und Steinen zu finden. Ein Kalkstein besteht zu mindestens 80 Prozent aus Calcit (auch Kalkspat genannt) und ist häufig in Flachmeerbereichen zu finden.
Marmor
Marmor wird vor allem für Premium-Steine genommen, denn diese Art Kalkstein besitzt eine glänzende und geäderte Optik. Aufgrund des Designs wirkt ein solcher Grabstein sehr edel und hochwertig. Allerdings besteht Marmor wie auch Kalkstein aus Calciumcarbonat, kann durch umfangreiche Arbeiten aber deutlich aufgewertet werden.
Vorteile von Natursteinen wie Granit
Bei der Wahl des Grabsteins kann entweder Kunststein, wie beispielsweise Beton oder aber Nautgestein wie Marmor oder Sandstein genommen werden. Natursteine sind meistens zwar teurer, bieten allerdings eine Vielzahl an Vorteilen. Zu diesen gehören unter anderem:
- Ästhetik
- Haltbarkeit
- Pflegeleicht
Ästhetik und Langlebigkeit
Ein würdiger Abschied eines geliebten Menschen dürfte stets im Sinne der gesamten Familie sein – selbst wenn das Budget schmal ist. Da die meisten Natursteine auch über Kristalle verfügen, wird so eine glänzende Optik erreicht, die besonders edel wirkt. Ebenso gilt Naturstein als langlebig, was vor allem auf die hochwertigen Produkte zutrifft.
Pflegeleichtigkeit
In diesem Zusammenhang sind Natursteine pflegeleichter als Grabsteine aus Kunststein. Aufgrund des einheitlichen Verbunds aus Sedimenten kann ein solcher Grabstein über einen langen Zeitraum genutzt werden, wodurch die Folgekosten geringer ausfallen.
Gestaltungsmöglichkeiten und Designs
Kalkstein, Marmor oder auch Granit bieten von Haus aus ein stimmiges Erscheinungsbild. Dieses Bild kann durch weitere Designs ganz nach den persönlichen Wünschen gestaltet werden.
Klassische Designs
Im Vergleich zu Grabplatten lassen sich Grabsteine stärker individualisieren. Die klassischen Modelle besitzen dabei eine Mischung aus quadratischen und runden Formen, die in ein stimmiges Gesamtkonzept überführt werden. Häufig werden die Modelle noch mit Gravuren, Ornamenten und Verschnörkelungen verfeinert.
Moderne Designs
Anders sieht es bei den modernen Designs aus, denn diese setzen zwar ebenfalls auf Kunst- oder Naturstein als Basis, darüber hinaus gibt es aber noch eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Moderne Modelle haben in der Regel flache Kanten und eckige Formen. Verbessert wird das Konzept durch eine Einlage aus Cortenstahl oder Sicherheitsglas – wodurch es sich um Kombinationssteine handelt.
Einzigartige Gravuren und Inschriften
Gravuren und Inschriften sind stets auf Grabsteinen zu finden, denn schließlich möchte man dem oder der Verstorbenen gute Worte und Zitate mit auf die Reise geben. Bei Gravuren handelt es sich dagegen um Sinnbilder, die dem Menschen wichtig gewesen sein könnten. Bei modernen Varianten können diese sogar in der Platte eingefügt worden sein.
Genehmigungen und Vorschriften auf Friedhöfen
Wie groß, aus welchem Material und welches Design erlaubt ist, regeln stets regionale Friedhofsordnungen. Die genauen Unterschiede wollen wir uns nachfolgend einmal genauer ansehen.
Satzung der Friedhofsverwaltung
Eine Friedhofsverwaltung ist für die Pflege und Instandhaltungen von Friedhöfen inklusive der Kapellen und Denkmäler da. Damit dies ermöglicht wird, werden Friedhofsgebühren erhoben und eine Satzung geschrieben, in der geschrieben steht, was erlaubt ist und was nicht.
In diesen Verordnungen sind unter anderem Punkte zu finden, aus welchem Material der Grabstein bestehen darf. In vielen Fällen sind Natursteine als auch Metallgräber (sofern diese aus Gusseisen oder ähnliches bestehen). Doch nicht nur das Material wird vorgeschrieben, sondern auch wie und womit ein Stein graviert wird und welche Größe beispielsweise Skulpturen besitzen dürfen, wird vorgeschrieben.
Tipp: Jede Friedhofsverwaltung kann eine andere Satzung erlassen, sodass stets die regionale Friedhofsordnung konsultiert werden muss.
Genehmigungsprozess
Nachdem die Satzung eingesehen wurde, kann man sich vom Steinmetz, Online-Händler oder auch Bestattungsunternehmen einen Grabstein anfertigen lassen. Damit alleine ist es allerdings noch nicht getan, denn darüber hinaus muss bei der örtlichen Gemeinde auch noch ein Antrag gestellt werden – bei vielen Gemeinden ist dies auch Online möglich, wobei die Montage erst nach Genehmigung möglich ist – die Genehmigung kann dabei bis zu 1 Jahr benötigen.
Tipp: Viele Unternehmen übernehmen für Sie den Verwaltungsprozess, sodass Sie sich um andere Dinge kümmern können.
Besondere Gestaltungsideen für individuelle Grabsteine
Vor allem natürliche Grabplatten, Liegesteine und Grabsteine lassen sich umfangreich individualisieren. Mit Inschriften und Gravuren ist es dabei nicht getan, sodass wir Ihnen nachfolgend zeigen wollen, was alles möglich ist.
Ergänzende Grablaternen und Vasen
Durch Laternen, Vasen und weiteren Zierelemente kann das Grab individualisiert werden (selbstverständlich in Absprache mit der örtlichen Verwaltung). Ein Vorteil ist unter anderem, dass Gestecke und Blumen länger blühen und in einem stabilen Halter stecken (der zudem mit Wasser befüllt werden kann).
Personalisierte Symbole und Figuren
Allerdings sollte dem Grab stets eine persönliche Note verliehen werden. Dies kann beispielsweise durch eine Skulptur einer beliebten Person oder eines Tieres erreicht werden oder aber mit einem Gegenstand, der dem oder der Verstorbenen wichtig war. Auch Symbole bleiben davon nicht unberührt. So können religiöse oder individuelle Symbole den Grabstein aufwerten.
Kostenfaktoren bei der Auswahl eines Grabsteins
Gravuren, Skulpturen und weiteres lassen sich selbstverständlich nur dann realisieren, wenn der Stein selbst ausgewählt wurde. Bei all den Möglichkeiten spielen neben den Verordnungen vor allem das Budget eine wichtige Rolle.
Preise für verschiedene Materialien
Einen Grabstein gibt es sowohl in günstigen als auch teuren Varianten, wobei Sand- und Kalkstein günstiger sind als Marmor oder Granit. Da die Größe eine Rolle spielt, müssen die nachfolgend genannten Preise stets als Richtwerte angesehen werden:
- Sandstein: ab 500 Euro
- Kalkstein: ab 700 Euro
- Granit: ab 1.500 Euro
- Marmor: ab 2.000 Euro
Zusatzkosten für Gravuren und Aufbau
Je nach Verfahren sind für eine Gravur und weitere Inschriften unterschiedliche Preise fällig. In den günstigen mechanischen Verfahren, wie der Sandstrahltechnik können bis zu 25 Euro pro Buchstaben fällig werden. Darüber rangiert wiederum die Lasertechnik, bei der im Schnitt maximal 30 Euro fällig werden. Die traditionelle Methode ist zugleich die teuerste, denn aufgrund des Aufwands ist der Zeitaufwand hoch – dadurch kann ein Buchstabe bis zu 45 Euro kosten.
Tipps zur Pflege und Reinigung von Urnengrabsteinen
Für ein komplettes Grab können Kosten von über 8.000 Euro entstehen, sodass der Pflege und Reinigung eine große Bedeutung zukommt. Da man dabei aber auch einiges falsch machen kann, wollen wir Ihnen nachfolgend einmal zeigen, wie es richtig geht.
Reinigung von polierten Oberflächen
Polierte Grabplatten oder Grabsteine besitzen eine glatte Oberfläche und sind dadurch besonders schön anzusehen. Beim Reinigungsvorgang wird zuerst mit einer weichen Bürste der Stein bearbeitet, um lockeren Schmutz und Staub zu entfernen. Danach wird mit einem pH-neutralen Steinreiniger die Oberfläche mit einem weichen Tuch gesäubert und getrocknet. Zum Abschluss kann das Gestein noch mit einer Nanoversiegelung behandelt werden.
Reinigung von naturbelassenen Steinen
Auch bei grob gehauenen und naturbelassenen Liegesteinen (oder stehenden Steinen) ist eine Reinigung in regelmäßigen Abständen erforderlich. Wie bei der polierten Oberfläche wird zuerst grober Staub und Schmutz entfernt, damit diese keine Kratzer hinterlassen. Im Anschluss daran kann ein Hausmittel, wie beispielsweise ein Essigreiniger angerührt werden (dieser lockert harte Verkrustungen).
Anschließend wird mit einer weichen Bürste oder einem weichen Tuch der Stein in kreisrunden Bewegungen gereinigt.
Fazit zu Grabstein Urnengrab stehend
Ein stehender Grabstein für ein Urnengrab hat im Vergleich zu Liegesteine einige Vorzüge. Die Fläche ist größer, wodurch mehr Gravuren auf dem Stein hinterlassen werden können. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass die Reinigung seltener durchzuführen ist, denn Laub und Dreck haften weniger stark. Günstige Modelle aus Sandstein gibt es dabei bereits ab etwa 500 Euro. Teurer sind Premium-Steine wie Granit oder Marmor, die zwischen 1.500 und 2.000 Euro kosten.
Beachtet werden muss, dass durch die Friedhofsordnung ein bestimmter Stein vorgeschrieben sein kann. Entsprechend ist es wichtig, vorab die Bedingungen genau abzusprechen, denn ansonsten ist zu befürchten, dass der Grabstein von der Friedhofsverwaltung nicht genehmigt wird. Bestattungsunternehmen und Online-Anbieter bieten in diesem Zusammenhang häufig Komplettservices an, die die Arbeit abnehmen.
FAQs zu Grabstein Urnengrab stehend
Welche Materialien eignen sich am besten für stehende Grabsteine?
Die meisten stehenden Grabsteine bestehen aus Marmor, Granit oder bei günstigen Modellen aus Sandstein.
Wie kann ich einen stehenden Grabstein personalisieren?
Durch Gravuren, Inschriften und (persönlichen) Zitaten kann ein stehender Grabstein ganz im Sinne der Familie personalisiert werden.
Welche Vorteile hat ein stehender Grabstein für ein Urnengrab?
Ein stehender Grabstein für ein Urnengrab ist einfacher lesbar und pflegeärmer, da Laub und Pflanzenreste nicht vom Stein entfernt werden müssen.
Wie pflege ich einen stehenden Grabstein?
Als Hausmittel können Essig, Natron oder auch Zitronensäure eingesetzt werden, wodurch der Grabstein wieder im natürlichen Glanz erstrahlen.
Welche dekorativen Elemente kann ich in den Grabstein integrieren?
Ein Grabstein kann darüber hinaus mit Blumenhaltern, Skulpturen oder Grablichthaltern individualisiert werden.