Findlinge als Grabstein für Urnengräber bieten eine natürliche und einzigartige Möglichkeit, eine Gedenkstätte zu gestalten. Jeder Findling ist ein Unikat, was ihn besonders individuell und persönlich macht. Die Kosten variieren je nach Größe und Bearbeitungsaufwand, typischerweise zwischen 500 und 2.500 Euro. Natursteine wie Granit oder Sandstein sind langlebig und pflegeleicht, ideal für den Einsatz im Freien. Bei der Auswahl und Gestaltung sollten auch die Friedhofsvorschriften beachtet werden.
Die Bedeutung von Natursteinen im Gedenken an Verstorbene
Bei Natursteinen handelt es sich um weltliche Gebilde, die über Jahrtausende hinweg entstanden sind. Entsprechend hat Stein in den Bestattungsriten vieler Kulturen eine große Bedeutung, denn er steht für Ewigkeit und darüber hinaus strahlen Findlinge Ruhe und Gelassenheit aus.
Tradition und Emotion: Grabsteine als Erinnerung
Grabsteine bleiben über einen langen Zeitraum an einem Ort, sodass die Erinnerungen an Familienangehörige lange erhalten bleiben. In früheren Zeiten wurden grundsätzlich harte Gesteine wie Granit oder Marmor, da nur so eine lange Haltbarkeit gewährleistet werden konnte. Mittlerweile hat sich dies geändert und so kann ein Grabstein auch aus Beton, Sandstein oder Schiefer bestehen.
In den meisten Kulturen wird der Stein noch mit Inschriften und Versen verziert, den man den oder der Verstorbenen mit auf den Weg geben möchte. Beim jüdischen Glauben werden darüber hinaus auch noch weitere Steine auf den Grabstein gelegt – so wird angedeutet, dass das Familienmitglied nicht vergessen ist.
Findlinge als symbolische Wächter der letzten Ruhestätte
Aus archäologischer Sicht gelten Findlinge darüber hinaus als Wächter der letzten Ruhestätte. Hierbei stehen die Steine für Stabilität und Ruhe in der Ewigkeit. Weiterhin sollen Findlinge die Erinnerungen der geliebten Menschen aufbewahren.
Die Auswahl des richtigen Findlings für das Urnengrab
Es ist somit nicht selten, dass ein Findling als Grabstein genutzt wird, wobei man grundsätzlich die Wahl zwischen einem naturbelassenen oder bearbeiteten Stein hat. Im letzteren Fall wird der Stein durch Fräs- und Strahltechniken umgestaltet. Bei der Auswahl kann man auf eine Vielzahl an Natursteinen zurückgreifen. Die Möglichkeiten werden nachfolgend näher erläutert.
Die Vielfalt der Natursteine und deren Charakteristika
Kein Findling gleicht dem anderen und so kann dieser aus den unterschiedlichsten Gesteinsarten bestehen. Zu den wichtigsten gehören dabei:
- Granit
- Kalkstein
- Basalt
Granit ist in vielen Fällen das Ausgangsmaterial, welches bei klassischen Grabsteinen verwendet wird und entsprechend lassen sich Findlinge aus diesem Material gut (wenn auch schwer) bearbeiten und formen.
Günstiger sind Modelle aus Kalkstein. In diesen Fällen lagert sich Kalk an einer Meerenge ab und es entsteht mit der Zeit ein besonders großer Stein, der in seinem Härtegrad mit Marmor konkurrieren kann. Zum Abschluss wäre noch Basalt zu nennen.
Dabei handelt es sich um ein feinkörniges und dunkles Gestein, das durch Lava entsteht, die an der Oberfläche schnell abkühlt. Basalt ist sehr hart und kann entsprechend mit Granit konkurrieren.
Kriterien zur Auswahl eines Findling Grabsteins
Die Gestellung eines Grabsteins ist ein aufwendiger Prozess, der unter anderem durch die regionale Friedhofsordnung überlagert wird. In diesem Zusammenhang sei gesagt, dass bei der Planung diese Satzung zuerst gelesen werden muss – denn dadurch entscheidet sich, welcher Stein genommen werden darf und welcher nicht.
Abseits davon bleibt es der Familie überlassen, wie der Findling als Grabstein gestaltet wird. Es empfiehlt sich allerdings, bei den Ideen auch die Persönlichkeit des oder der Verstorbenen mit einzubeziehen – nur so wird dem Grab als Gesamtheit eine persönliche Note verliehen.
Gemeindliche Vorgaben und Genehmigungsverfahren für Grabsteine
Die Friedhofsordnung wurde bereits einmal angeschnitten und tatsächlich stellt diese einen wichtigen Pfeiler dar – werden die Regeln darin beachtet, gibt es auch keinen Grabstein. Neben der Form wird auch das Material und sogar die Art der Bearbeitung vorgeschrieben. Dies ist allerdings nicht einheitlich geregelt, wodurch die Unterschiede teils drastisch ausfallen können.
Tipp: Das Genehmigungsverfahren kann teils online durchgeführt werden, wobei mit einer Bearbeitungszeit von 1 Jahr gerechnet werden muss.
Die Bedeutung der Friedhofssatzung beim Kauf eines Findlings
Der Friedhofssatzung kommt eine besondere Bedeutung zu, denn wenn die Regeln darin nicht eingehalten werden, kann es vorkommen, dass der Grabstein noch einmal neu angefertigt werden muss – wobei die Kosten noch einmal hinzukommen.
Tipp: Die Satzung gilt nicht nur für Friedhöfe, sondern muss beispielsweise auch bei Waldbestattungen eingehalten werden.
Notwendige Genehmigungen für die Aufstellung eines Grabsteins
In den meisten Fällen kann das Genehmigungsverfahren online durchgeführt werden, wodurch einiges an Papier gespart wird. Beim Genehmigungsverfahren müssen selbstverständlich die Sterbeurkunde eingereicht und das Antragsformular eingereicht werden. Steinmetze müssen darüber hinaus auch noch einen Befähigungsnachweis und eine Kopie der Friedhofsordnung einreichen.
Findlinge kaufen: Kostenaspekte & Preisbeispiele
Im Vergleich zu einem klassischen Grabstein oder einer Grabplatte sind Findlinge vergleichsweise günstig, denn die Steine sind deutlich kleiner und werden liegend verlegt. Die Preise für einen natürlichen Findling ohne Gravur liegen bei etwa 200 Euro. Handelt es sich hingegen um einen bearbeiteten Stein, so muss mit Kosten ab 300 Euro gerechnet werden. Welche weiteren Kosten noch hinzukommen, lesen Sie in den nachfolgenden Abschnitten.
Preisgestaltung und individuelle Gestaltungsoptionen
Jeder Findling, der als Grabstein dient, muss im Anschluss noch graviert und gestaltet werden. In diesem Zusammenhang gibt es mehrere Verfahren, die angewandt werden können. Eingeordnet werden können diese wie folgt:
- Mechanische Verfahren
- Lasertechniken
- Maschinelle Verfahren
Mechanische Verfahren werden bereits seit vielen Jahrhunderten eingesetzt und gelten deshalb als traditionell. Dabei bearbeitet der Steinmetz den Stein mit einem Meißel. Da dieses Verfahren aufwändig und teuer ist, sind die Kosten weit oben anzusetzen – im Schnitt werden pro Buchstaben Preise von bis zu 45 Euro aufgerufen.
Besonders modern ist die Lasertechnik. In solchen Fällen wird das Gestein von einem konzentrierten Laserstrahl getroffen und die Oberfläche an diesem Punkt geschmolzen. Aufgrund der teuren Technik muss pro Buchstabe mit Preisen von bis zu 30 Euro gerechnet werden.
Am günstigsten sind mechanische Verfahren. Unter diese fallen unter anderem Sandstrahl- sowie Frästechniken. Dabei wird eine Schablone vor dem Findling gehalten und die Stelle im Anschluss bearbeitet. Das geht schnell, ist einfach und spiegelt sich auch im Preis wider. Die Kosten betragen pro Buchstaben etwa 25 Euro.
Tipp: In der Friedhofssatzung kann festgelegt sein, welche Verfahren verwendet werden müssen.
Zusätzliche Kosten für Genehmigungen
Wie bereits erwähnt, ist eine Beerdigung ein Verwaltungsakt und so entstehen für die Genehmigungen ebenfalls weitere Kosten. Dabei gibt es regionale Unterschiede, wobei die östlichen Bundesländer (wie Sachsen oder Thüringen) günstiger sind als die westlichen Länder (wie beispielsweise Hessen oder Bayern).
Dadurch reicht die Spanne von 100 Euro (Berlin) bis über 350 Euro (Köln). Die genauen Kosten müssen Sie bei der örtlichen Gemeinde- oder Stadtverwaltung erfragen.
Tipp: Viele Bestattungsunternehmen arbeiten mit regionalen oder Online-Anbietern zusammen und regeln in diesem Zusammenhang auch den Verwaltungsakt.
Pflege und Erhaltung von Findlinggrabsteinen
Findlinge bestehen in den meisten Fällen aus Granit oder Basalt. Beide Gesteine sind hart und witterungsbeständig, wodurch sie ohne große Probleme als Grabstein (respektive Liegestein) verwendet werden können (sofern es gestattet ist). Aufgrund der robusten Struktur gibt es bei der Reinigung nur wenig zu beachten, wobei natürliche Findlinge einen weiteren Vorteil besitzen.
So reicht es aus, die Findlinge in regelmäßigen Abständen mit einer weichen Bürste zu bearbeiten. Bei starken Verschmutzungen kann auch eine Seifenlauge oder Essigreiniger angesetzt werden, womit sich die Ablagerungen entfernen lassen.
Bei der Reinigung muss ebenfalls mit weichen Bürsten gearbeitet werden, um Kratzer zu vermeiden. Sobald der Schmutz entfernt ist, wird der Grabstein mit klarem Wasser abgespült und im Anschluss getrocknet.
Findling und Findling-Optik - was ist besser?
Aufgrund der Beliebtheit von Findlingen setzen viele Unternehmen auf Grabsteine mit “Findling-Optik”. Sofern diese “künstlichen” Grabsteine aus Granit bestehen, gibt es grundsätzlich keinen Unterschied.
Echte Findlinge wirken natürlicher, die auch durch umfangreiche Bearbeitungen nicht erreicht werden können. Sofern der Findling weiterverarbeitet wird (beispielsweise in der Form), so kann auf eine Findling-Optik gesetzt werden.
Grabstein Symbole und ihre Bedeutung
Eine Grabplatte oder ein Grabstein wird in vielen Fällen mit religiösen Symbolen verziert. Dabei ist das Kreuz die wohl gebräuchlichste Form und obwohl es mit dem Christentum assoziiert wird, liegt der Ursprung im alten Ägypten. In dieser Zivilisation gab es das sogenannte Anch – ein Kreuz mit Öse und repräsentiert das Weiterleben nach dem Tod.
Bei der Wahl sollte stets auf das Wesen des oder der Verstorbenen eingegangen werden, da alles andere unpassend sein könnte.
Die Wahl der Symbolik für eine persönliche Note
Neben dem Kreuz werden auch häufig Engel oder Tauben auf dem Grab gesetzt (oder dem Findling eingraviert). Während der Engel für Schutz und Begleitung steht, gilt die Taube als Rein in Verbindung mit Frieden. Eher seltener ist eine Kette zu finden, die ewige Liebe bedeutet.
Umsetzung von individuellen Wünschen und Vorstellungen
Vorstellungen und Wünsche sollten genauestens abgesprochen werden (sowohl mit den Familienmitgliedern als auch dem Bestattungsunternehmen). In diesem Zusammenhang ist es abermals wichtig, die Satzung zu konsultieren, denn auch die zu verwendenden Symbole (beziehungsweise die verbotenen Symbole) werden darin festgelegt.
Findlinge kostenlos erhalten: Möglichkeiten & Voraussetzungen
Unter gewissen Umständen ist es sogar möglich, dass der Findling und sogar die Beerdigung komplett übernommen werden. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- Die Erben sind finanziell nicht in der Lage, die Kosten zu übernehmen.
- Das Erbe reicht nicht aus, um die Kosten für die Bestattung zu übernehmen.
In solchen Fällen springt das Sozialamt als Kostenträger ein, wobei stets beachtet werden muss, dass es sich in diesen Fällen nur um eine einfache Bestattung handelt und auch nur die notwendigen Kosten übernommen werden.
Eine Hommage an Individualität: Findling als einzigartiges Grabmal
Findlinge, besonders für Urnengräber, sind häufig günstiger als große Grabsteine. Entsprechend beliebt sind die Modelle. Durch Gravuren und Einfassungen ist es möglich, dass der Findling nicht nur als Grabstein, sondern gleich als kompaktes Grabmal dient. Durch Halterungen für Gestecke oder Einlässe für Skulpturen, können weitere Möglichkeiten zur Dekoration geschaffen werden.
Fazit zu Findlinge Grabstein Urnengrab Naturstein
Naturbelassene Findlinge als Grabstein für ein Urnengrab heben sich von einfachen Liege- oder Grabsteinen ab, da die Form und Art eine völlig andere ist. In Sachen der Haltbarkeit stehen diese Steine den anderen Modellen in nichts nach, was unter anderem auf Granit oder Basalt zurückzuführen ist.
Ob ein Findling verwendet werden darf, regelt allerdings stets die Friedhofsordnung, sodass diese vor dem Kauf einmal genauer angesehen werden sollte – nur so kann eine Enttäuschung vermieden werden. Findlinge können weiterhin durch Gravuren oder Skulpturen individualisiert werden.
FAQs zu Findlinge Grabstein Urnengrab Naturstein
Was sind Findlinge?
Bei einem Findling handelt es sich um einen einzelnen und großen Stein, der in der Landschaft zu finden ist.
Wie kann ich einen Findling als Grabstein personalisieren?
Durch Gravuren, Schriftzüge und Skulpturen kann ein Findling individuell gestaltet werden.
Welche Vorteile bieten Findlinge als Grabstein?
Ein Findling besteht häufig aus Quarzit oder Granit, wodurch er als Grabstein wie geschaffen ist. Weiterhin strahlen diese Steine eine gewisse Ruhe aus.
Wie pflege ich einen Findling-Grabstein?
Ein Findling ist einfach zu reinigen, sodass in den meisten Fällen eine weiche Bürste bereits ausreicht. Hartnäckige Verschmutzungen werden mit Seifenwasser oder einem Steinreiniger gesäubert.
Kann ein Findling für jedes Urnengrab verwendet werden?
In vielen Fällen darf ein Findling für ein Urnengrab verwendet werden. Allerdings sind vorher die örtlichen Satzungen zu konsultieren.