Anspruch auf Sterbegeld ist eine finanzielle Leistung für Angehörige zur Unterstützung der Bestattungskosten im Todesfall. In Deutschland wurde das Sterbegeld der gesetzlichen Krankenversicherung zum 1. Januar 2004 abgeschafft. Seitdem zahlen einige Deutsche in private Sterbegeldversicherungen ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Anspruch auf Sterbegeld ist ein einmalig ausgezahlter Geldbetrag gemeint. Dieser Geldbetrag soll den Angehörigen eine finanzielle Stütze geben. In erster Linie sollte damit die Bestattung gezahlt werden. Darüber hinaus kann es auch für die Trauerfeier oder den Verdienstausfall des Trauernden genutzt werden. Sterbegeld ist theoretisch zweckgebunden – da die Verwendung jedoch nicht geprüft wird, können Empfänger das Geld auch anderweitig nutzen.
- Obwohl es seit 2004 kein gesetzliches Sterbegeld gibt, besitzen nur 17% der Deutschen eine Sterbegeldversicherung. Problematisch wird das angesichts der immer weiter steigenden Kosten, die eine Beerdigung mit sich bringt (ca. 4000€ im Durchschnitt)
Anspruch auf Sterbegeld
Trotz der Abschaffung des gesetzlichen Sterbegelds besteht in bestimmten Fällen weiterhin ein Anspruch auf Sterbegeld. Dies betrifft vor allem Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung oder der Beamtenversorgung.
- Private Krankenversicherungen und bestimmte Berufsgruppen bieten Sterbegeld an.
- Auszahlung erfolgt an nahe Angehörige oder Kostenträger der Bestattung.
Arten von Sterbegeld
Es gibt verschiedene Arten von Anspruch auf Sterbegeld, die sich in ihren Leistungen und den Bedingungen unterscheiden. Im Wesentlichen gibt es das gesetzliche Sterbegeld und die private Sterbegeldabsicherung.
Gesetzliches Sterbegeld
Der gesetzliche Sterbegeldanspruch wird von staatlichen Institutionen gezahlt und ist an spezifische Voraussetzungen geknüpft.
Anspruch haben:
- Angestellte im öffentlichen Dienst, wenn es Teil des Tarifvertrages ist.
- Beamte haben im Todesfall Anspruch auf Sterbegeld, das an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird.
Private Sterbegeldabsicherung
Die private Sterbegeldabsicherung umfasst verschiedene Möglichkeiten, um sich gegen die Kosten einer Bestattung abzusichern. Diese werden von privaten Versicherungen angeboten und können individuell an die Bedürfnisse der Versicherten angepasst werden.
Möglich sind:
- Lebensversicherungen, die zusätzlich eine Sterbegeldleistung beinhalten.
- Verträge mit Bestattungsunternehmen, die auch eine finanzielle Absicherung für die Bestattungskosten bieten.
Sterbegeld Anspruch in 3 Schritten geltend machen
Um einen Anspruch auf Sterbegeld geltend zu machen, müssen die Hinterbliebenen bestimmte Schritte befolgen. Dieser Prozess kann je nach Art des Sterbegeldes (gesetzlich oder privat) unterschiedlich sein, folgt jedoch allgemein einem ähnlichen Ablauf.
1. Sterbefall melden und Unterlagen sammeln
Besorgen Sie eine offizielle Sterbeurkunde beim Standesamt. Um die Bestattungskosten nachweisen zu können, sollten sie alle Rechnungen und Belege sammeln und gut aufbewahren. Bereiten Sie die Versicherungs-Police und andere relevante Dokumente der Sterbegeldversicherung vor.
2. Beantragung Sterbegeld
Kontaktieren Sie die zuständige Institution und reichen Sie das ausgefüllte Antragsformular, die Sterbeurkunde und alle erforderlichen Unterlagen ein.
3. Auszahlung Sterbegeld
Nach Einreichung des Antrages und eventuellen Klärung von Rückfragen erhalten Sie eine schriftliche Mitteilung. Bei positivem Bescheid wird das Sterbegeld auf das angegebene Konto überwiesen.
Höhe des Sterbegeldes
Wie hoch das Sterbegeld ist, hängt von der individuell abgeschlossenen Versicherung ab. Die monatlichen Beiträge richten sich nach den Wünschen des Versicherungsnehmers und sollten die Beerdigungskosten decken. Das bedeutet heutzutage eine Summe von ca. 8.000 Euro, in einigen Fällen kann es durchaus höher ausfallen.
So hoch sollte Sterbegeld ausfallen
Bei der Festlegung der Versicherungssumme sollten Versicherungsnehmer verschiedene Faktoren berücksichtigen. Darunter fallen die Art der Bestattung (z.B. Erdbestattung oder Feuerbestattung), die regionalen Kostenunterschiede und individuelle Wünsche, wie z.B. eine aufwendige Trauerfeier oder besondere Grabsteine.
Eine gewisse Pufferzone sollte immer eingeplant werden, aufgrund zukünftiger Preissteigerungen und Inflation.
Fazit zum Anspruch auf Sterbegeld
Anspruch auf Sterbegeld ist eine wichtige finanzielle Unterstützung, die im Todesfall zur Deckung der Bestattungskosten dient. Obwohl das gesetzliche Sterbegeld in der Krankenversicherung abgeschafft wurde, gibt es weiterhin Möglichkeiten, Sterbegeld zu erhalten.
- Gesetzliche Unfallversicherung zahlt Sterbegeld im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit.
- Beamtenversorgung bietet Sterbegeld für die Hinterbliebenen von Beamten.
- Private Krankenversicherungen sind für individuell abgeschlossene Sterbegeldversicherungen.
- Einige spezielle Berufsgruppen und deren Versorgungswerke bieten ebenfalls Sterbegeld an.
FAQs
1. Wer hat Anspruch auf gesetzliches Sterbegeld?
Anspruch haben die Hinterbliebenen eines Verstorbenen, wenn dieser durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit verstorben ist (gesetzliche Unfallversicherung) oder Beamter war (Beamtenversorgung).
2. Wie hoch sollte die Versicherungssumme für privates Sterbegeld sein?
Die Versicherungssumme sollte mindestens ca. 8.000 Euro betragen, um die grundlegenden Bestattungskosten zu decken.
3. Welche Unterlagen sind notwendig, um Sterbegeld zu beantragen?
Notwendig sind Sterbeurkunde, Nachweise der Bestattungskosten und die Versicherungsunterlagen der Sterbegeldversicherung.
4. Wie funktioniert die Beantragung von Sterbegeld?
Die Beantragung erfolgt durch das Einreichen eines Antragsformulars und der notwendigen Unterlagen bei der zuständigen Institution.
5. Wer zahlt das private Sterbegeld und wann?
Das private Sterbegeld wird von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft gezahlt, bei der die Sterbegeldversicherung abgeschlossen wurde. Die Auszahlung erfolgt nach Vorlage der erforderlichen Unterlagen und Prüfung des Antrags.