Themenübersicht
- Definition
- Totenfürsorge
- Vor der Beerdigung
- Benötigte Dokumente
- Leistungen im Todesfall
- Kosten einer Beerdigung
- Zahlungspflichtige im Todesfall
- Benimmregeln
- Beerdigung mit Trauerfeier
- Sitzplan der Trauerfeier
- Kleidung für die Beerdigung
- Ablauf einer Beerdigung
- Nach der Beerdigung
- Kinder auf der Beerdigung
- Orte für eine Beerdigung
- Besonderheiten einer Beerdigung
Definition
Was ist eine Beerdigung?
Eine Beerdigung ist der Vorgang, bei dem der Sarg oder die Urne in die Erde gelassen und anschließend mit Erde bedeckt wird. Die Bezeichnung Beerdigung wird häufig als Synonym zu den Begriffen Bestattung und Beisetzung verwendet. Im Vergleich zu diesen wird der Begriff Beerdigung jedoch von der Bedeutung her enger gefasst. Von einer Beerdigung oder einem Begräbnis spricht man in der Regel nur bei den traditionellen Bestattungsarten der Erdbestattung und der Urnenbestattung. Der Verstorbene wird sinngemäß der Erde übergeben.
Totenfürsorge
Wer muss sich um die Organisation der Beerdigung kümmern?
Verantwortlich für die Organisation einer Beerdigung sind in Deutschland gemäß der Totenfürsorgepflicht die nächsten Familienangehörigen. Hierbei muss es sich nicht zwangsläufig um die durch das Erbrecht festgelegten Erben handeln. Die Erben sind in der Regel aber in der Kostentragungspflicht, das heißt sie müssen die Beisetzung finanzieren. Können sie die Kosten nicht selbst oder aus dem Erbe bestreiten, kann finanzielle Hilfe durch Beantragen einer Sozialbestattung erfolgen.
Vor der Beerdigung
Was ist vor einer Beerdigung zu tun?
Nach einem Sterbefall muss der Verstorbene innerhalb kurzer Zeit von einem Bestattungsunternehmen überführt werden. Bei Todesfällen zu Hause beträgt die gesetzliche Frist für die Abholung durch Bestattungsinstitute in den meisten Bundesländern 36 Stunden. Vor der Abholung des Toten haben die Angehörigen die Möglichkeit, sich noch einmal in Ruhe von diesem zu verabschieden. Für die Abschiednahme kann der Bestatter den Verstorbenen zu Hause aufbahren. In der Regel erfolgt eine Aufbahrung, sofern diese gewünscht ist, in den Räumen des Bestattungsinstituts oder der Friedhofskapelle.
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Benötigte Dokumente
Welche Unterlagen werden für die Beerdigung benötigt?
Die wichtigsten Dokumente sind der Totenschein und die Sterbeurkunde. Der Totenschein wird von einem Arzt ausgestellt. Tritt der Todesfall Zuhause ein, ist es daher besonders wichtig, neben einem Bestattungsunternehmen zuerst einen Arzt zu informieren. Sollte der Tod in einem Krankenhaus oder einem Hospiz eingetreten sein, müssen die Angehörigen sich nicht um eine Ausstellung kümmern, diese erfolgt automatisch. Der Totenschein wird benötigt, um die Sterbeurkunde beim zuständigen Standesamt zu beantragen. Diese Aufgabe kann auf Wunsch das Bestattungsunternehmen für die Hinterbliebenen übernehmen. Für die Beantragung wird neben dem Totenschein der Personalausweis sowie die Geburts- oder Heiraturkunde des Verstorbenen benötigt. Es empfiehlt sich, fünf bis zehn Exemplare der Sterbeurkunde zu beantragen, da diese für viele Formalitäten wie beispielsweise der Kündigung von Verträgen oder der Regelung von Bankangelegenheiten benötigt wird. Außerdem ist eine Durchführung der Beerdigung ohne den Totenschein und die Sterbeurkunde nicht möglich.
Leistungen im Todesfall
Was gehört zu den Beerdigungskosten?
Die Kosten für eine Beerdigung setzen sich grob aus drei Bereichen zusammen: Zum einen müssen die direkten Leistungen des Bestatters (u.a. Überführung und hygienische Versorgung des Verstorbenen, Sarg und Urne) beglichen werden. Zum anderen ergeben sich Aufwendungen für andere Dienstleister, die sich beispielsweise um den Blumenschmuck für die Beerdigung kümmern oder für die Traueranzeigen in der Tageszeitung zuständig sind. Hinzu kommen noch die Friedhofsgebühren.
Kosten einer Bestattung
Was kostet eine Beerdigung?
Die Beerdigungskosten können je nach Bestattungsart unterschiedlich ausfallen. Die günstigste Variante ist die anonyme Feuerbestattung, da in diesem Fall geringe Friedhofsgebühren sowie keine Zusatzkosten für einen Grabstein anfallen. Die Friedhofsgebühren für eine Erdbestattung, eine Beerdigung im Sarg, sind höher, da ein größeres Grab benötigt wird. Die Gebühren sowie die Kosten für die Eigenleistungen des Bestatters können stark variieren. Verbraucherschützer und Stiftung Warentest empfehlen daher einen Vergleich sowie eine genaue Prüfung der Kosten.
Zahlungspflichtige im Todesfall
Wer zahlt die Beerdigungskosten?
Die Erben des Verstorbenen müssen die Beerdigungskosten zahlen. Dies ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (Paragraf 1968) festgelegt. Wenn Sie der Erbe sind, müssen Sie demnach die Bestattung bezahlen bzw. die Kosten erstatten, wenn eine andere Person die Bestattung beauftragt hat. Können Sie das Geld nicht aufbringen, wird die Person belangt, die für den Unterhalt des Verstorbenen zuständig war. Hat eine Person den Todesfall vorsätzlich verursacht, ist diese für die Übernahme der Beerdigungskosten verantwortlich.
BGB § 1968 Beerdigungskosten
„Der Erbe trägt die Kosten der Beerdigung des Erblassers.“
Benimmregeln
Wie verhält man sich auf einer Beerdigung?
Entfernte Bekannte des Verstorbenen sitzen während der Trauerfeier in den hinteren Reihen. Die vorderen Plätze sind den Angehörigen, Verwandten und engen Freunden vorbehalten. Falls die Angehörigen in der Traueranzeige darum gebeten haben, von Beileidsbekundungen am Grab abzusehen, sollten Sie dies unbedingt respektieren. Wenn die Hinterbliebenen sich neben dem Grab aufstellen, ist ein Händedruck mit den Worten: „Mein Beileid“ ausreichend. Alte Freunde, die Sie auf einer Bestattung wieder sehen, dürfen Sie selbstverständlich begrüßen. Respektieren Sie dabei unbedingt die Trauer der Angehörigen und verschieben Sie Gespräche auf einen anderen Zeitpunkt.
Beerdigung mit Trauerfeier
Wie läuft die Trauerfeier ab?
Vor der eigentlichen Beerdigung findet in der Regel eine Trauerfeier statt. Diese wird je nach Wunsch in einer Kirche, in der Friedhofskapelle oder in Räumlichkeiten des Bestatters ausgerichtet. Für die Trauerfeier wird in der Regel ein geistlicher oder weltlicher Redner mit Ihnen über das Leben beziehungsweise über den Charakter des Verstorbenen sprechen. So kann die Persönlichkeit des Toten in der Trauerrede dargestellt werden und die Trauergemeinde diesem gedenken. Selbstverständlich können auch Sie, Verwandte oder enge Freunde die Trauerrede halten, wenn Sie sich dafür stark genug fühlen.
Sitzplan der Trauerfeier
Wo sitze ich bei der Trauerfeier?
Die nachfolgende Grafik verdeutlicht, wie der Sitzplan bei einer Trauerfeier in der Regel aussieht. Die erste Reihe ist der Familie bzw. den unmittelbaren Angehörigen des Verstorbenen vorbehalten. Dahinter sitzen die Verwandten und enge Freunde des Toten. In den übrigen Reihen nehmen entfernte Verwandte, Bekannte oder alte Freunde und Arbeitskollegen platz.

Kleidung für die Beerdigung
Was zieht man zu einer Beerdigung an?
Bei einer Beerdigung ist konservative, schwarze oder möglichst dunkle Kleidung üblich. Für Frauen gilt: Röcke und Kleider nicht zu kurz und keine nackten Beine, also auf jeden Fall Strümpfe oder eine Strumpfhose anziehen. Männer tragen üblicherweise einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte – nach Möglichkeit ebenfalls schwarz. Auffälligen Schmuck, grelles Make-Up oder ungebügelte Hemden sollten Sie vermeiden. Falls Kinder mit zu der Beerdigung kommen, können diese dunkle, gedeckte Farben tragen. In einigen Regionen ist eine Kopfbedeckung üblich. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld der Beerdigung und besorgen Sie sich gegebenenfalls einen Hut oder ein Tuch.
Ablauf einer Beerdigung
Wie läuft eine Beerdigung ab?
Nach der Trauerfeier erfolgt die eigentliche Beisetzung, sprich die Überführung des Verstorbenen in das Grab. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Grablege. An der Grabstätte haben Sie die Möglichkeit Abschied zu nehmen. Bei einer Beerdigung ist es üblich, dass eine Hand voll Erde oder eine Rose in das Grab geworfen wird. Die Angehörigen verabschieden sich als erstes, stellen sich üblicherweise neben dem Grab auf und empfangen die Beileidsbekundungen der Trauergemeinde. Für gehbehinderte oder ältere Menschen können Sie eine Bank oder Stühle am Grab aufstellen lassen. Bei größeren Trauergemeinden kann der Abschied am Grab länger dauern. Persönliche Hilfestellungen oder die genannten Sitzmöglichkeiten können so allen Trauernden die Abschiednahme ermöglichen.
Nach der Beerdigung
Wie läuft der Leichenschmaus ab?
Nach der Grablege treffen sich die Trauernden in der Regel zu Hause, in einem Restaurant oder Vereinshaus. Dieses Zusammenkommen wird als Leichenschmaus oder Trauerkaffee bezeichnet. Hierzu werden die Trauergäste von den unmittelbaren Angehörigen des Verstorbenen eingeladen. Dieser Werdegang kann in den einzelnen Regionen des Landes unterschiedliche praktiziert werden. Üblicherweise werden bei Kaffee und Kuchen Erinnerungen an den Toten ausgetauscht. Der Leichschmaus sowie die Trauerfeier sind ein wichtiger Schritt in der Verarbeitung der Trauer.
Kinder auf der Beerdigung
Soll ich mein Kind zu einer Bestattung mitnehmen?
Diese Frage stellen sich viele Eltern. Wir empfehlen Ihnen, das je nach Beziehung zwischen Ihrem Kind und dem Verstorbenen zu entscheiden und vor allem mit Ihrem Kind darüber zu sprechen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie eine Bestattung abläuft und was dort für eine Stimmung herrschen wird. Wenn Ihr Kind teilnehmen möchte, planen Sie dennoch eine Ausweichmöglichkeit mit ein. Gelegentlich entscheiden Kinder sich vor oder während der Trauerfeier um. In dieser Situation sollten Sie oder eine dem Kind vertraute Person sich um dieses kümmern können.
Orte für eine Beerdigung
Wo findet eine Beerdigung statt?
In Deutschland ist die Wahl des Ortes für eine Beerdigung gesetzlich eingeschränkt. Beerdigungen finden meist auf einem Friedhof statt, da der Friedhofszwang als Bestandteil des Bestattungsgesetzes vorschreibt, Verstorbene nur in dafür vorgesehenen Böden beizusetzen. Diese Vorschrift entstand bereits vor mehreren hundert Jahren aus der Angst vor hygienischen Risiken, die von Beerdigungen auf privaten Flächen ausgingen. Seit einigen Jahren ist es möglich, Verstorbene in Wäldern beizusetzen, die wie der Friedwald® oder der Ruheforst® als Beerdigungsflächen anerkannt sind. Diese Art der Beisetzung wird Naturbestattung oder Baumbestattung genannt. In angrenzenden Nachbarländern sind darüber hinaus viele weitere Bestattungsarten möglich, wie etwa die Luftbestattung, die Almwiesenbestattung oder die Felsbestattung. In der Schweiz ist es zudem möglich, die Asche eines Verstorbenen einige Zeit oder sogar unbegrenzt zu behalten, wenn dies der Trauerbewältigung dient. In einigen anderen Ländern wie Großbritannien oder den USA kann die Asche eines Verstorbenen an einem beliebigen Ort beigesetzt oder verteilt werden.
Besonderheiten einer Beerdigung
Wie kann eine Beerdigung durchgeführt werden?
Eine Beerdigung wird in erster Linie danach ausgerichtet, ob der Verstorbene Mitglied einer Religionsgemeinschaft war. Gehörte der Verstorbene einer katholischen Gemeinde an, so findet die Trauerfeier häufig in der Kirche statt, wobei ein Priester die Trauerrede hält. Evangelische Trauerfeiern finden bevorzugt in der Friedhofskapelle statt. Religiöse Menschen werden zumeist auf entsprechenden katholischen, evangelischen oder jüdischen Friedhöfen beigesetzt. Falls der Verstorbene keine religiöse Trauerfeier wünschte oder kein Kirchenmitglied war, so kann dieser auf einem städtischen Friedhof beigesetzt werden. Die Trauerfeier kann von einem freien oder weltlichen Trauerredner geführt werden. Viele Friedhöfe bieten mittlerweile auch Grabflächen für muslimische Beerdigungen an. Diese ermöglichen die nach islamischem Glauben notwendige Ausrichtung der Verstorbenen in Richtung Mekka.
Weitere Quellen
- Frag den Bestatter - Bestatterweblog.de
- Knigge für Bestattungen - www.knigge.de
- Kinderbuch zum Thema Tod und Sterben – „Die besten Beerdigungen der Welt“ Ulf Nilsson, Eva Eriksson; ISBN-13: 978-3895651748
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Autor: Annika Wenzel - Bildquelle: © Beyer, Bestattungen.de
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