Wintermonate mit höchster Sterberate: Über 80.000 Todesfälle diesen Januar erwartet

Hamburg, 10. Januar 2012 – Die Monate Januar und Februar sind die Monate mit dem höchsten Sterberisiko, so das Ergebnis einer langfristigen Analyse von Bestattungen.de. Im Januar versterben knapp zehntausend Menschen mehr als in einem normalen Monat wie dem November. Die Experten von Bestattungen.de haben dazu die Todesfälle und Todesursachen seit der deutschen Wiedervereinigung auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes untersucht.

Nachdem die Januare 2010 und 2011 mit Sterberaten weit unter dem Erwartungswert positiv überrascht haben, scheint dieser Januar den historisch zu erwartenden Werten zu entsprechen. Nachdem im Januar 2011 66.588 Menschen in Deutschland verstorben sind, werden gemäß Bestattungen.de-Prognose diesen Januar über 80.000 Todesfälle erwartet. Die Prognose berücksichtigt dabei eigene Daten von Tabelle AbweichungenBestattungen.de, die sich verändernde Altersstruktur in der Gesellschaft, medizinische Fortschritte, Wettervorhersagen sowie als Frühindikator die Anzahl entsprechender Suchanfragen auf Google.de.

„Die Januare der letzten beiden Jahre waren erstaunlich positiv. Allerdings haben sich in diesen beiden Monaten die Todesfälle primär verschoben. 2010 gab es im März eine ungewöhnlich hohe Sterberate. Und die niedrige Sterberate im Januar 2011 lässt sich durch eine überdurchschnittlich hohe im Monat davor erklären“, erläutert Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf. „Aber generell wird in den Wintermonaten Dezember bis März am meisten gestorben.“

Hauptursache der allgemein höheren Sterblichkeit im Winter ist das Wetter. „Der Organismus ist im Winter geschwächt. Besonders für Menschen mit Vorerkrankungen besteht eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung, die im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Extreme Wetterlagen erhöhen das Herzinfarktrisiko, auch Atemwegserkrankungen nehmen zu. Besonders gefährdet sind ältere Menschen“, erläutert Medizin-Meteorologin Angelika Grätz vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Auch emotionale Faktoren beeinflussen die Gesundheit. „Nach Weihnachten fühlen sich viele ältere Menschen allein und verlieren den Lebensmut. Diese negative psychische Verfassung kann die körperliche Gesundheit beeinträchtigen“, begründet Schaaf die Unterschiede in der Sterberate zwischen Dezember und dem Jahresanfang.

Viele Menschen nehmen fälschlich an, dass Unfälle und Selbstmorde die Todesfälle im Winter stark ansteigen lassen. Eisglätte und Schnee behindern den Verkehr, doch die Zahl der Verkehrstoten geht im Winter zurück, da vorsichtiger und weniger gefahren wird. Nicht natürliche Todesursachen spielen generell eine geringe Rolle im Vergleich zu Erkrankungen: 2010 lag der Anteil bei nur 3,9 Prozent aller Todesfälle.


Pressekontakt: Anja Rohde - 040/ 609 409 23 - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 


 
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